#56 "Mein Chef, das Weichei" I Die erlaubte "Diskriminierung" I Heimlich Kita-Dokumente fotografieren I Bewusst zu wenig Kitaplätze?
"Mein Chef, das Weichei" I Die erlaubte "Diskriminierung" I Heimlich Kita-Dokumente fotografieren I Bewusst zu wenig Kitaplätze?
10.05.2024 46 min
Zusammenfassung & Show Notes
*Nicht die strenge Kitaleitung soll hier das Thema sein, sondern die eher schwache, sich gerne mal wegduckende trägerverantwortliche Person oder Leitung. Das spricht sich natürlich rum und kann im Team schnell zu Frust, eigenmächtigen Handeln oder der "mir ist jetzt auch alles egal"-Stimmung führen. Und die Aufsichtsbehörden haben dazu dann auch noch eine Meinung.
*Wie Inklusion im Großen und Ganzen scheitert, kann man praktisch jeden Tag in Deutschland erleben - aber eben auch wie es gelingen kann. Nicht so richtig funktioniert hat es offenbar in einer Kita in Baden-Württemberg. Wer "schuld" daran ist, dass dort einem Kind mit sehr hohem Förderbedarf der Kitaplatz gekündigt wurde, wissen wir nicht. Aber wissen, dass die empörte Berichterstattung des "Focus" darüber einfach nur leicht peinlich fehlerhaft ist...
*Mal schnell im Büro in die Personalakten einer Kollegin geschaut, das Handy gezückt und ein paar Fotos via Whatsapp... ihr ahnt hoffentlich , dass das nicht gut gehen konnte. So kam es dann natürlich auch.
*Wenn es absehbar ist, dass der aktuelle Kitaplatzmangel einem Überangebot an Betreuungsangeboten weichen könnte und man dann erklären müsste, warum die schönen Steuergelder nun in halbleeren Kita stecken, was würdet ihr vielleicht tun? Ein Gedankenspiel.
*Nicht die wieder einmal besonders strenge Kitaleitung soll hier das Thema sein, sondern die eher schwache, sich gerne mal wegduckende trägerverantwortliche Person oder Leitung. Das spricht sich natürlich rum und kann im Team schnell zu Frust, eigenmächtigen Handeln oder der "mir ist jetzt auch alles egal"-Stimmung führen. Und die Aufsichtsbehörden haben dazu dann auch noch eine Meinung. Nämlich, dass es ohne tatsächliche Leitung in der Einrichtung direkt oder entsprechende Führung durch den Träger zweifelhaft sein kann, ob noch die erforderliche Zuverlässigkeit zur Kinderbetreuung und insbesondere zur Gewährleistung des Kinderschutzes gegeben ist. Und wenn an dieser Stelle ernste Zweifel aufkommen, sind behördliche Auflagen sehr nah und Einschränkungen der Betriebserlaubnis (§45 SGB VIII) gar nicht mehr so fern.
*Wie Inklusion im Großen und Ganzen scheitert, kann man praktisch jeden Tag in Deutschland erleben - aber eben auch wie es gelingen kann. Nicht so richtig funktioniert hat es offenbar in einer Kita in Baden-Württemberg. Wer "schuld" daran ist, dass dort einem Kind mit sehr hohem Förderbedarf der Kitaplatz gekündigt wurde, wissen wir nicht. Aber wissen, dass die empörte Berichterstattung des "Focus" darüber einfach nur leicht peinlich fehlerhaft ist:
Zum Beitrag des Focus:
https://www.focus.de/gesundheit/eltern-aerzte-und-betreuer-am-boden-zerstoert-kita-schmeisst-behinderten-linus-raus-kinder-sind-in-traenen-ausgebrochen_id_259900722.html
https://www.focus.de/gesundheit/eltern-aerzte-und-betreuer-am-boden-zerstoert-kita-schmeisst-behinderten-linus-raus-kinder-sind-in-traenen-ausgebrochen_id_259900722.html
*Mal schnell im Büro in die Personalakten einer Kollegin geschaut, das Handy gezückt und ein paar Fotos via Whatsapp... ihr ahnt hoffentlich , dass das nicht gut gehen konnte. So kam es dann natürlich auch. Denn man wollte schauen, was die Kollegin verdient und entsprechend mit dem Wissen eigene Gehaltsvorstellungen durchsetzen. Das kam natürlich weder beim Arbeitgeber gut an, noch beim Arbeitsgericht, als versucht wurde, gegen die Kündigung vorzugehen. Hervorzuheben ist hier allerdings, dass der Sachverhalt sicherlich auch auf andere trägerinterne Dokumente und Unterlagen übertragen werden kann. Also nicht machen!
*Wenn es absehbar ist, dass der aktuelle Kitaplatzmangel einem Überangebot an Betreuungsangeboten weichen könnte und man dann erklären müsste, warum die schönen Steuergelder nun in halbleeren Kita stecken, was würdet ihr vielleicht tun? Ein Gedankenspiel, ob der mancherorts seit Jahren so zögerliche Kitaplatzausbau vielleicht auf der kurzfristig irrigen Annahme beruhte, es wird sich schon in 3-4 Jahren wieder "einruckeln" und daher müsse man das jetzt nur aushalten. Und das die langfristig demografisch wohl richtige Prognose, bald ein Überangebot zu haben, jetzt leider vielleicht auch nicht (mehr) zum beherzten Handeln anregt...
Über all dies reden wir in dieser Folge unserer Kitarechtler-Plauderei!
Über all dies reden wir in dieser Folge unserer Kitarechtler-Plauderei!
Alle Informationen rund um die Kitarechtler, den Hosts dieses Podcasts: Rechtsanwältin Nele Trenner und Rechtsanwalt Holger Klaus, Themen- und Schwerpunktbereiche der Expertise sowie Kontaktmöglichkeiten gibt es hier: https://kitarechtler.de/