#66 Sandklau I "Täterkind" schützen vs. benennen I Rechtswidrige Mangelverwaltung I Bundeseinheitliche Standards adé
Sandklau I "Täterkind" schützen vs. benennen I Rechtswidrige Mangelverwaltung I Bundeseinheitliche Standards adé
09.08.2024 63 min
Zusammenfassung & Show Notes
*Feiner Sand ist wertvoll und teuer. Und was teuer ist, weckt Begehrlichkeiten. Kein Wunder also, dass es offenbar zu vermehrten Sanddiebstählen von Spielplatzen kommt. Wie würde hier eine Kitaleitung reagieren?
*Ein Kind in Krippe oder Kita verletzt ein anderes Kind oder ist in anderer Weise übergriffig. Empört wollen die Eltern des "Opferkindes" genauestens über den Vorgang informiert und darüber hinaus auch noch über den Namen des "Täterkindes" unterrichtet werden. Auf der anderen Seite sorgen sich die Eltern des "Täterkindes", dass ihr Kind nun "an den Pranger gestellt" wird. Und die Einrichtung hat die große Sorge, dass es unter den Eltern eskalieren könnte. Abseits der Frage, wie dem am Besten pädagogisch zu begegnen ist: Haben die Eltern des "Opferkindes" einen Rechtsanspruch zu erfahren, wer ihr Kind verletzt hat?
*Eine Stadt in Baden-Württemberg hat zu wenig Kitaplätze und ist auf die Idee gekommen, diesen Mangel vermeintlich bestmöglich über ein Punktesystem für Kind und Eltern zu verwalten. Der Rechtsanspruch auf Nachweis eines bedarfsgerechten Betreuungsplatz oder das Wunsch- und Wahlrecht von Eltern scheinen dabei etwas aus den Augen geraten zu sein. Und wehe man ist als Elternteil zum Zeitpunkt der Punktevergabe aufgrund von Krankheit oder Behinderung nicht arbeitsfähig! Dürfen wir das ziemlich frech finden?
*In neuen Entwurf zum sogenannten Kita-Qualitätsentwicklungsgesetz finden sich überraschenderweise keine bundeseinheitlichen Standards zur Kita-Qualitätsentwicklung! Huch? Waren die nicht via Koalitionsvertrag und diverse Sonntagsreden fest versprochen worden? Kein Wunder, dass der institutionelle Aufschrei recht groß ist. Aber "Hand aufs Herz": Könnten da nicht auch ein paar Krokodilstränen mit dabei sein? Schließlich ist und bleibt ja weiterhin jeder seines (Kita-) Glückes Schmied, oder? Also ran und nicht auf andere warten!
*Feiner Sand ist wertvoll und teuer. Und was teuer ist, weckt Begehrlichkeiten. Kein Wunder also, dass es offenbar zu vermehrten Sanddiebstählen von Spielplatzen kommt. Wie würde hier eine Kitaleitung reagieren, wenn das im eigenen Kitagarten passiert und was im Rahmen der Aufsichtspflicht / Verkehrssicherungspflicht auf jeden Fall auch noch zu beachten?
*Ein Kind in Krippe oder Kita verletzt ein anderes Kind oder ist in anderer Weise übergriffig. Empört wollen die Eltern des "Opferkindes" genauestens über den Vorgang informiert und darüber hinaus auch noch über den Namen des "Täterkindes" unterrichtet werden. Auf der anderen Seite sorgen sich die Eltern des "Täterkindes", dass ihr Kind nun "an den Pranger" gestellt oder - schlimmer noch! - von diesen Eltern sogar direkt zur Rede gestellt wird. Und die Einrichtung hat die große Sorge, dass es unter den Eltern mit gegenseitigen Vorwürfen und sehr direkten, vielleicht auch handfesten Ansprachen eskalieren könnte.
Abseits der Frage, wie dem am Besten pädagogisch zu begegnen ist: Haben die Eltern des "Opferkindes" einen Rechtsanspruch zu erfahren, wer ihr Kind verletzt hat? Und haben spiegelbildlich die Eltern des "Täterkindes" einen rechtlichen Unterlassungsanspruch darauf, dass der Name ihres Kindes eben nicht bekannt wird? Und was ist mit neugierigen anderen Eltern?
*Eine Stadt in Baden-Württemberg hat zu wenig Kitaplätze und ist auf die Idee gekommen, diesen Mangel vermeintlich bestmöglich über ein Punktesystem für Kind und Eltern zu verwalten. Der Rechtsanspruch auf Nachweis eines bedarfsgerechten Betreuungsplatz oder das Wunsch- und Wahlrecht von Eltern scheinen dabei etwas aus den Augen geraten zu sein. Und wehe man ist als Elternteil zum Zeitpunkt der Punktevergabe aufgrund von Krankheit oder Behinderung nicht arbeitsfähig, d.h. beschäftigungslos und auch nicht arbeitssuchend!
Dürfen wir das alles aus Sicht der Kinder, die das Nachsehen haben werden, eigentlich ziemlich frech finden?
*In neuen Entwurf zum sogenannten Kita-Qualitätsentwicklungsgesetz finden sich überraschenderweise keine bundeseinheitlichen Standards zur Kita-Qualitätsentwicklung! Huch? Waren die nicht via Koalitionsvertrag und diverse Sonntagsreden fest versprochen worden? Kein Wunder, dass der institutionelle Aufschrei recht groß ist. Aber "Hand aufs Herz": Könnten da nicht auch ein paar Krokodilstränen mit dabei sein? Schließlich ist und bleibt ja weiterhin jeder seines (Kita-) Glückes Schmied, oder? Also ran und nicht auf andere warten!
Über all das plaudern wir in dieser Folge unseres Kitarechtler-Podcasts! Viel Spaß!
Alle Informationen rund um die Kitarechtler, den Hosts dieses Podcasts: Rechtsanwältin Nele Trenner und Rechtsanwalt Holger Klaus, Themen- und Schwerpunktbereiche der Expertise sowie Kontaktmöglichkeiten gibt es hier: https://kitarechtler.de
*Ein Kind in Krippe oder Kita verletzt ein anderes Kind oder ist in anderer Weise übergriffig. Empört wollen die Eltern des "Opferkindes" genauestens über den Vorgang informiert und darüber hinaus auch noch über den Namen des "Täterkindes" unterrichtet werden. Auf der anderen Seite sorgen sich die Eltern des "Täterkindes", dass ihr Kind nun "an den Pranger" gestellt oder - schlimmer noch! - von diesen Eltern sogar direkt zur Rede gestellt wird. Und die Einrichtung hat die große Sorge, dass es unter den Eltern mit gegenseitigen Vorwürfen und sehr direkten, vielleicht auch handfesten Ansprachen eskalieren könnte.
Abseits der Frage, wie dem am Besten pädagogisch zu begegnen ist: Haben die Eltern des "Opferkindes" einen Rechtsanspruch zu erfahren, wer ihr Kind verletzt hat? Und haben spiegelbildlich die Eltern des "Täterkindes" einen rechtlichen Unterlassungsanspruch darauf, dass der Name ihres Kindes eben nicht bekannt wird? Und was ist mit neugierigen anderen Eltern?
*Eine Stadt in Baden-Württemberg hat zu wenig Kitaplätze und ist auf die Idee gekommen, diesen Mangel vermeintlich bestmöglich über ein Punktesystem für Kind und Eltern zu verwalten. Der Rechtsanspruch auf Nachweis eines bedarfsgerechten Betreuungsplatz oder das Wunsch- und Wahlrecht von Eltern scheinen dabei etwas aus den Augen geraten zu sein. Und wehe man ist als Elternteil zum Zeitpunkt der Punktevergabe aufgrund von Krankheit oder Behinderung nicht arbeitsfähig, d.h. beschäftigungslos und auch nicht arbeitssuchend!
Dürfen wir das alles aus Sicht der Kinder, die das Nachsehen haben werden, eigentlich ziemlich frech finden?
*In neuen Entwurf zum sogenannten Kita-Qualitätsentwicklungsgesetz finden sich überraschenderweise keine bundeseinheitlichen Standards zur Kita-Qualitätsentwicklung! Huch? Waren die nicht via Koalitionsvertrag und diverse Sonntagsreden fest versprochen worden? Kein Wunder, dass der institutionelle Aufschrei recht groß ist. Aber "Hand aufs Herz": Könnten da nicht auch ein paar Krokodilstränen mit dabei sein? Schließlich ist und bleibt ja weiterhin jeder seines (Kita-) Glückes Schmied, oder? Also ran und nicht auf andere warten!
Über all das plaudern wir in dieser Folge unseres Kitarechtler-Podcasts! Viel Spaß!
Alle Informationen rund um die Kitarechtler, den Hosts dieses Podcasts: Rechtsanwältin Nele Trenner und Rechtsanwalt Holger Klaus, Themen- und Schwerpunktbereiche der Expertise sowie Kontaktmöglichkeiten gibt es hier: https://kitarechtler.de